Das Rutherfordsche
Atommodell
Bis
zur Entdeckung des Elektrons war man mit der Annahme ausgekommen,
die Atome seien massive, wenn nicht überhaupt völlig undurchdringliche
kleine Kügelchen. Besonders die Eigenschaften der Gase schienen
dies zu beweisen. Hier verhalten sich die Atome wie harte elastische
Kugeln, die bei ihrer gegenseitigen Bewegung fortgesetzt zusammenprallen
und dabei vollkommen den Gesetzen des elastischen Stosses folgen.
Dieser
Ansicht stellten sich aber Beobachtungen entgegen, die 1891 zuerst
von Heinrich Hertz gemacht wurden. Katodenstrahlen, also schnell
bewegte Elektronen, können dünne Metallfolien durchdringen, müssen
also imstande sein, das Innere von Atomen zu durchdringen. Sein
Schüler Lenard kam durch genaues Studium der dabei auftretenden
Streuerscheinungen 1903 zu dem Ergebnis, dass jedes Atom aus einem
sehr kleinen Kern bestehen müsse, der von einer ziemlich lockeren
Hülle von Elektronen umgeben ist. In diesem Kern müßte die positive
Ladung sitzen, die der negativen Ladung der Hülle das elektrische
Gleichgewicht hält.
Weitere
Klarheit über die innere Stuktur der Atome brachte jedoch erst ein
Ereignis, das die ungeahnte Fülle neuartiger Erscheinungen ans Tageslicht
brachte: die Entdeckung des Radium und der radioaktiven Strahlung
im Jahre 1898. Auch von anderen Seiten her kam in dieser Zeit der
Jahrhundertwende viel Neues hinzu, das die bisherigen Kenntnisse
von den Atomen gewaltig erweiterte. Die Atomistik wurde zur wohlausgebauten
Atomtheorie. Als ihren Vater darf man wohl den englischen Physiker
Ernest Rutherford ansehen.
1911
führten er und seine Schüler ähnliche Versuche durch wie Lenard,
verwendeten aber die von radioaktiven Stoffen ausgehende a-Strahlung.
Die
Messungen ergaben einen Kerndurchmesser in der Größenordnung von
10-15 m. Nahezu die gesamte Masse des Atoms ist in diesem
winzigen Kern konzentriert. Eine einfache Rechnung ergibt dann,
dass die Dichte der Kernmasse den unvorstellbaren Wert von 2*1017
g/cm3 haben muss. Das sind 200 Millionen Tonnen je Kubikcentimeter
(ein Würfel von 1 cm mal 1 cm).
Man
kann versuchen sich von den Größenverhältnissen ein Bild zu machen.
Angenommen, der Kern habe den Durchmesser einer Erbse. Dann würden
die Elektronen (ebenfalls von dieser Größe) in einem Abstand von
einem viertel Kilometer zu finden sein. (oder anders eine Perle
mit dem Durchmesser von 3 mm gegen die Kugel des Berliner Fernsehturms
(Durchmesser 32 m).
Der
Atomkern ist aus Protonen und Neutronen aufgebaut. Diese Kernbausteine
sind wiederum aus Quarks aufgebaut. Die Zahl der positiv geladenen
Kernbausteine (Protonen) ist gleich der Zahl der Elektronen in der
Hülle bei einem neutralen Atom. Die Neutronen sind elektrisch neutral
geladene Teilchen...
Zur
Kernstabilität (Massenformel) mehr hier
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